Schwerer Flächenbrand in Hüttersdorf
16 Hektar Getreidefeld und Wald fielen dem Feuer zum Opfer
Am Nachmittag des 08. Juli 2023, gegen 16.15 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr Schmelz zu einem Flächenbrand im Bereich der Windräder in Hüttersdorf alarmiert.
Bei der Anfahrt zum Einsatzort war bereits eine starke Rauchentwicklung erkennbar und große Teile des Feldes standen in Flammen.
Um das sich rasch ausbreitende Feuer bekämpfen zu können, wurden die umliegenden Freiwilligen Feuerwehren Nalbach, Lebach, Dillingen und Saarlouis mit Tanklöschfahrzeugen zur Unterstützung hinzugezogen. Neben DRK und THW unterstützen darüber hinaus auch die ansässigen Landwirte die Löscharbeiten, indem sie Löschwasser mit ihren Güllefahrzeugen bei fuhren und Schneisen in die Felder zogen um ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern.
Zehn Feuerwehrangehörige erlitten Verletzungen aufgrund von Rauchgas und Verbrennungen sowie Kreislaufprobleme und wurden durch den Rettungsdienst an der Einsatzstelle versorgt.
Trotzt der erschwerten Bedingungen aufgrund der sich ständig ändernden Windverhältnisse konnte das Feuer gegen 20.00 Uhr unter Kontrolle gebracht werden.
Ein großer Dank an alle Helferinnen und Helfer vor Ort, die durch ihren Einsatz ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindern konnten. Allen voran den rund 160 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren sowie des DRK und des THW, die durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den Schutz unserer Bevölkerung sorgen. Ein herzlicher Dank gilt auch den Landwirten, die die Feuerwehr bei ihrer Arbeit unterstützten.
An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf die aktuell herrschende Brandgefahr.
Die anhaltende Trockenheit und Hitze lassen die Gefahr von Flächen- sowie Waldbränden steigen.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes herrscht im Saarland aktuell die Waldbrandgefahrenstufe Stufe 3 (mittlere Gefahr), teilweise sogar die Stufe 4 (hohe Gefahr).
Alle Bürgerinnen und Bürger werden daher gebeten besonders achtsam mit offenem Feuer umzugehen. Insbesondere bei Wanderungen sollte offenes Feuer und Rauchen im Wald sowie an Feldern vermieden werden. Schon durch einen geringen Funkenflug, eine weggeworfene Zigarette oder eine zerbrochene Glasflasche können ein gefährlicher Flächen- oder Waldbrand entstehen. Auch beim Grillen und Schwenken im heimischen Garten sollte der Funkenflug stets beachtet werden und ein geeignetes Löschmittel griffbreit stehen.
Waldbrand
ACHTUNG WALDBRANDGEFAHR
Die Gefährdungsklassifikation umfasst 5 Stufen:
5 | sehr hohe Gefahr |
4 | hohe Gefahr |
3 | mittlere Gefahr |
2 | geringe Gefahr |
1 | sehr geringe Gefahr |
Deutsche Wetterdienst Waldbrandgefahrenindex
Während der Waldbrandsaison (März bis Oktober) stellt der DWD täglich aktualisierte Prognosen für Waldbrandgefahren bereit. Die Berechnung der Waldbrandgefahr erfolgt auf der Basis des neuen Gefahrenindex WBI des Deutschen Wetterdienstes. Mehr Infos über unseren Wald erhalten sie hier www.saarforst.de
Was ist ein Waldbrand?
Es brennt die Bodenvegetation, der Humus, die Rinde und das Laub bzw. die Nadeln von Bäumen und Sträuchern sowie trockenes Holz. Allerdings nur sehr selten das Holz zuvor lebender / gesunder Bäume. Der Blitzschlag ist hier nahezu die einzige natürliche Waldbrandursache. Blitzschläge sind zwar gar nicht so selten, immerhin werden zwischen 3 % und 10 % der Waldbrände von Blitzschlägen verursacht, die Fläche der durch Blitzschläge verursachten Waldbrände hingegen liegt unter 1 %!!!, denn Blitzschlagbrände müssen häufig nicht von der Feuerwehr gelöscht werden.Die Blitze treffen oft nur einzelne, hohe und exponiert stehende Bäume und im Regelfall sind Gewitter in Mitteleuropa mit intensiven Niederschlägen verbunden die eine Ausbreitung verhindern oder eindämmen bzw. den Entstehungsbrand im Keim ablöschen.Laufgeschwindigkeit der Feuer von über 1 km/h sind selten. Ein gesunder erwachsener Mensch kann einem Waldbrand also ohne weiteres entfliehen. Bei Bodenbränden ist die Feuerfront zudem kein Inferno, sondern nur ein schmaler Saum, der zur Rettung durchaus überquert werden kann, da die dahinter liegende Fläche nicht mehr brennt. (Prinzip der verbrannten Erde) Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Geräuschkulisse eines Vollfeuers, die Rauchentwicklung, Schadstoffe, Flugfeuer usw. können zur Desorientierung, zur gesundheitlichen Beeinträchtigung und zum Einschließen führen und außerdem ist die verbrannte Fläche im Regelfall noch recht heiß.Die Palette der bekannten Ursachen Wald und Flächenbrände reicht von der sorglos weggeworfenen Zigarettenkippe über die Selbstentzündung alter Munition aus den Weltkriegen, bis hin zum häufigsten Grund: das Fehlverhalten von uns Menschen, sei es, daß wir Maschinen heiß laufen lassen (Funkenbildung oder der heiße Katalysator auf der trockenen Wiese), Müll im Wald liegen lassen oder viel zu nah am Waldrand unserem Grill- oder Lagerfeuervergnügen nachgehen.
Was muß ich beachten!?! / Wie vermeide ich Waldbrände
- striktes Rauchverbot im Wald und waldnahen Wiesen in den Sommermonaten (Mai - Oktober)
- vermeiden von Müll im/am Wald (z.B. eine Bierflasche / Glasscherbe wirkt wie ein Brennglas)
- keine brennenden Zigarettenreste aus dem Auto- / Zugfenster werfen
- Grillen Sie nur an den dafür vorgesehenen Plätzen (ACHTUNG: Es kann auch vorkommen, daß sonst normale Grillplätze wegen der Waldbrandgefahr gesperrt werden)
- Katalysator-Fahrzeuge sollten keinesfalls über trockene Wiesen / Waldboden etc. fahren bzw. dort abgestellt werden, da der Kat sehr sehr heiß wird und Stroh, trockenes Gras sowie Reisig entzünden kann. Mal abgesehen von der brennenden Vegetation muß in diesen Fällen meist auch das Auto dran glauben und brennt aus.
- Zufahrtswege in die Wälder unbedingt frei halten, daß im Falle eines Falles die Löschfahrzeuge schnell und ungehindert einfahren können (Eins ist klar: PARKPLATZ gerade um die Waldseen etc. ist sehr rar, aber beim Waldbränden zählt jede Minute für die Feuerwehr - DANKE für Ihr Verständnis!)
- Beobachtete Wald- & Wiesenbrände sofort über Telefon 112 melden! (WICHTIG: Auch kleinere Feuer melden, da durch Funkenflug / Ausbreitung sehr schnell ein ausgewachsener Waldbrand entstehen kann)
Truppmann Ausbildung 2023
19 Mitglieder der Einsatzabteilungen der FFW-Schmelz als Truppmann/frau Teil 2 ausgebildet.
Von April bis Juni 2023 fand zusammen mit der FFW Lebach die Ausbildung zum
Truppmann/frau Teil 2 statt. Ausgebildet wurden die Teilnehmer/innen nach den
Inhalten des Lernzielkataloges Truppmann/frau Teil 2 des Saarlandes.
Hier soll sichergestellt werden, dass die Ausbildung landesweit einheitlich durchgeführt wird.
Dies bringt insbesondere Vorteile bei Einsatzlagen, die über die Orts-
oder Gemeindegrenzen hinweg stattfinden. Neben dem Einsatz der modernen Medien –
Ausbildung als Online Unterricht- wurden auch Ausbildungsinhalte in der Praxis vermittelt.
Dies waren:
Rechtliche Grundlagen
Physische Belastungen bei Einsätzen
Sonderfahrzeuge
ABC-Gefahrstoffe
Objektkunde
Technische Hilfe
Erste Hilfe
Rettung
Löscheinsatz
Alle Teilnehmer/innen mussten nach 5 Online Schulungen und 5 Praktischen Einheiten
(insgesamt ca. 60 Stunden) bei einem Leistungsnachweis das Erlernte in einer Prüfung bestätigen.
Alle Teilnehmer/innen konnten den Leistungsnachweis mit Erfolg ablegen.
Somit stehen für die Einsatzabteilungen der Löschbezirke Schmelz, Hüttersdorf,
Limbach und Michelbach weitere Einsatzkräfte zur Verfügung.
Als nächste Ausbildungen steht nun der Truppführer/in an, um die Lerninhalte weiter
zu vertiefen und weitere Ausbildungsinhalte zu erlernen.
Diese Ausbildungen finden seit Jahren in einer Kooperation mit der FFW Lebach statt.
Ein Dank geht an die beiden Ausbildungsbeauftragten der FFW Lebach und FFW-Schmelz
sowie an alle Ausbilder/innen der beiden Wehren. All dies wird zusätzlich zu den erforderlichen
Diensten in den Wehren absolviert, um auch weiterhin die Einsatzbereitschaft in den Wehren
der Stadt Lebach und der Gemeinde Schmelz zu gewährleisten.
Für die Wehrführung FFW-Schmelz
Thorsten Müller